FÜR GROSS UND KLEIN… MÄRCHEN AUS SPANIEN …, Das Messmerchen

Es war ein kleiner Knabe, der seinen Vater verlor und die Mutter sagte zu ihm:
– Mein Sohn, jetzt wirst du mir helfen müssen zu verdienen, weil wir arm sind. Ich werde zum Pfarrer gehen und sehen, ob er dich als Messmerchen nehmen will.
Also ging sie zu dem Pfarrer und der Pfarrer sagte ihr ja.
Das Messmerchen war sehr aufgeweckt und die anderen Messmer waren ihm neidisch. Sie verabredeten sich untereinander, um ihm einen Streich zu spielen. Der erste Messmer stellte einen ausgestopften Mann an den Strick, an dem die Abendglocke geläutet wurde und als die Stunde kam, sagte er dem Messmerchen, das Bernhardchen hiess:
– Bernhardchen, gehe und läute die Abendglocke.
Bernhardchen nahm den Schlüssel des Glockenturmes und ging ganz mutig hinein. Im Glockenturm fasste er den Strick und fand jenen Mann.
– Was machst du hier? frag er ihn und als er sah, dass er ihm keine Antwort gab, begann er die Abendglocke zu läuten.
Da jener Mann sich nicht bewegte, sagte er zu ihm:
– Mich hat man geschickt, um die Abendglocke zu läuten, aber wenn du dich bewegen willst, wollen wir beide sie läuten.
Als der erste Messmer und die anderen, welche gedacht hatten, dass Bernhardchen Furcht bekomme und die Abendglocke nicht läuten wolle, das Läuten hörten, waren sie sehr gefoppt und beschlossen, etwas Schwereres ihm anzurichten, um ihn in Furcht zu versetzen, damit er nicht mehr Messmer bleiben sollte, weil sie auf ihn sehr neidisch waren, da der Pfarrer ihn, weil er lebhaft war, sehr liebte.
Am anderen Abend nahmen sie den Strick von der Glocke weg und sagten ihm, er solle gehen und die Abendglocke hoch vom Glockenturm aus läuten.
Bernhardchen ging und als er ein Paar Stufen erstiegen hatte, fand er einen Mann.
– Was machst du hier? fragte er ihn.
Als der Mann ihm nicht antwortete, gab er ihm sogleich eine Ohrfeige und warf ihn hinunter.
Der Mann war ausgestopft und rollte die Treppe des Glockenturms herab.
Höher hinauf fand er einen anderen Mann und machte mit ihm dasselbe. Er stieg vollends hinauf und fand im Ganzen sechs Männer.
Er warf sie alle hinunter und begann die Abendglocke zu läuten.
Als der erste Messmer und die anderen, welche ihm den Schrecken einjagen wollten, hörten, dass die Abendglocke läutete, sahen sie ein, dass sie nichts erreicht hatten und sie beschlossen, ihm einen noch schwereren Streich zu spielen.
Sie schickten ihn mit einer Ausrede zur Höhle von Son Sabaté, wo Geister erschienen und er tat, was sie ihm befohlen hatten, betrat dort die Höhle und fand Niemanden.
Er kehrte zum Dorfe zurück und als der Messmer sah, dass er so aufgeweckt war, gewann er ihn nach und nach lieb und er wurde später das beste Messmerchen der Kirche.

[Katalonien: Erzherzog Ludwig Salvator: Märchen aus Mallorca]

FÜR GROSS UND KLEIN… MÄRCHEN AUS SPANIEN …, Der Mann, der Bäume stutzte

(daniellopezalcantara.blogspot.com)

Es war ein Mann, der Bäume stutzte in Ses Sorts Llargues und bei der Arbeit gähnte er.
– Ich habe gegähnt, sagte er und wenn man drei Mal gähnt, stirbt man, ich muss schon sehr Acht geben.
Er fuhr fort zu stutzen und nach kurzer Zeit gähnte er wieder.
– Ei, Ei, sagte er, ich habe schon zwei Mal gegähnt, wenn ich es wieder thue, gibt es keine Hülfe mehr für mich.
Er stutzte und stutzte weiter und sang und sang, um zu sehen ob er sich damit zerstreuen würde, aber er gähnte zum dritten Mal und er sagte:
– Nun bin ich verloren, ich habe drei Mal gegähnt, ich sterbe.
Er stieg vom Mandelbaum herab, legte sich auf den Boden, schloss die Augen und bewegte sich nicht mehr.
Allmählig wurde es Abend und seine Frau, welche ihn zum Abendessen erwartete, begann zu denken, dass er sich verspätet habe. Es wurde Nacht und sie wartete und wartete noch immer und der Mann kam nicht und sie bekam Angst und ging, es ihren Nachbarn mitzutheilen.
Weil es so spät war und der Mann noch nicht heimgekommen war, entschlossen sie sich, ihn zu suchen.
– Und wo war dein Mann? frugen die Nachbarn der Frau.
Fonna! antwortete die Frau fast weinend, am Morgen hat er mir gesagt, dass er zu Ses Sorts Llargues de can Massanet gehen wolle, um die Bäume zu stutzen.
– Also gehen wir hin und sehen, ob ihm etwas zugestossen ist, sagten einige der Nachbarn.
Sie zündeten Oellampen an und gingen ihn zu suchen.
Als sie zu Ses Sorts Llargues kamen, suchten sie und suchten und schliesslich fanden sie ihn auf der Erde liegend, unter dem Mandelbaum und sie hielten ihn für todt. Sie legten ihn auf eine Leiter und zwei Männer trugen ihn zum Dorfe.
Als sie in Can Guixó damit angekommen waren, wo zwei Wege sich kreuzen, wollten die einen diesen Weg, die andern den andern nehmen und als sie noch im Zweifel waren, öffnete derjenige, den sie für todt gehalten hatten den Mund und sagte ihnen, indem er einen der zwei Wege zeigte:
– Als ich lebend war, ging ich immer auf dieser Seite.

Katalonien: Erzherzog Ludwig Salvator: Märchen aus Mallorca

FÜR GROSS UND KLEIN… MÄRCHEN AUS SPANIEN …, Der rothaarige Mann

(deviantart.com)

 

Es waren drei sehr arme Brüder.
Der Älteste sagte zu seinem Vater:
– Mein Vater, ich will gehen und die Welt durchwandern.
Sein Vater sagte zu ihm:
– Mein Sohn, hüte dich vor dem Kettenhund, rundem Stein und dem rothaarigem Mann.
Auf einem Wege fand er einen Kettenhund und er ging zu ihm hin und der Hund biss ihn in die Fersen. Weitergehend sah er einen runden Stein, er wollte darauf steigen, derselbe zerschlug ihm die Kniee und weiterhin fand er den rothaarigen Mann und sagte zu ihm:
– Wollt ihr mich anstellen?
– Ja, sagte jener Mann, aber du musst essen, ohne den Topf aufzudecken, hast Wein zu trinken, ohne die Flasche aufzumachen und Brot zu essen, ohne die Kruste zu zerschneiden und wenn nach drei Tagen es dir leid tut, darf ich dich töten.
Er wurde angestellt und nach drei Tagen kam der Herr und fragte ihn, ob es ihm leid tue.
– Er sagte ja, weil er nichts zum Essen habe und der Herr tötete ihn.

Der zweite Sohn sagte zu seinem Vater dasselbe, was der älteste zu ihm gesagt hatte und ging fort und es geschah ihm genau dasselbe, wie seinem ältesten Bruder.
Der jüngste sagte zu seinem Vater:
– Mein Vater ich will gehen und die Welt durchwandern, und sein Vater sagte ihm:
– Mein Sohn, hüte dich vor dem Kettenhund, rundem Stein und dem rothaarigem Manne.
Er reiste ab und es begegnete ihm das gleiche, wie seinen Brüdern, aber als er den Kettenhund sah, machte er einen Umweg, er sah den runden Stein, aber er hütete sich, ihn zu besteigen und als er den rothaarigen Mann fand, geschah ihm das nämliche, wie seinen anderen Brüdern, aber als er Mittags speisen wollte, machte er ein Loch in den Boden des Topfes und ein anderes in den Korken, um Wein zu trinken und das Brot durchschnitt er, ass das Innere und fügte die Kruste wieder zusammen.
Nach drei Tagen kam der rothaarige Mann und frug, ob es ihm leid tue. Er sagte nein, und als der rothaarige Mann sah, dass er so aufgeweckt war, da sagte er nichts mehr zu ihm und behandelte ihn gut. Als er starb, machte er ihn zu seinem Erben und er ging nach Hause und war reich sein ganzes Leben lang.

[Katalonien: Erzherzog Ludwig Salvator: Märchen aus Mallorca]

FÜR GROSS UND KLEIN… MÄRCHEN AUS SPANIEN …, Der Schatz der Häuser von Aufabi

Man sagt, dass unter den Häusern von Aufabi eine Höhle war mit einem Schatz, bestehend aus einem Haufen Geld, den eine Schlange hüte.
Um den Schatz zu heben, musste man der Schlange einen Heller (diné) Petersilie, die in can Cayetano de Sóller gekauft ist, in das Maul geben.
Ein waghalsiger Mann, von zwei anderen begleitet, ging, den Schatz zu suchen und brachte der Schlange die Petersilie; aber als sie dieselbe entdeckten, fingen Felsen herabzustürzen an und sie bekamen einen solchen Schrecken, dass in Folge dessen zwei starben.
Jener Mann, der lebend verblieb, kehrte ein anderes Mal wieder hin, gab ihr den Heller Petersilie, die Schlange frass es und verendete und der Schatz war von jenem Mann gewonnen.

[Katalonien: Erzherzog Ludwig Salvator: Märchen aus Mallorca]

FÜR GROSS UND KLEIN… MÄRCHEN AUS SPANIEN …, Der Sklave von Son Fé

Der Herr von Son Fé kaufte einen Sklaven, der im Alter von achtzehn oder neunzehn Jahren war. Eines Tages, im Gespräch, sagte der Sklave zu dem Herrn:
– Wenn sie mir die Freiheit geben kann ich ihnen eine Quelle auffinden und sie hinleiten wo sie wollen.
Der Herr erwiderte ihm:
– An dem Tage, an dem du eine Quelle findest und nach meinem Hause leitest, werde ich dir die Freiheit geben.
Wie er die Quelle hatte, so sehr liebte er den Sklaven, er wollte ihn nicht frei geben und als der Sklave sah, dass er ihm nicht die Freiheit gab, liess er die Quelle mit Hilfe eines Blasebalges versiegen. Als er mit dem Blasebalg anfing die Quelle zu versiegen, fand sich dort ein ihm befreundeter Hirte ein, der ihn bat, er möge ihm die Gunst erweisen und ihm ein Wasserstrählchen fliessen zu lassen, falls er Durst hätte.
Als die Quelle versiegt war, kamen viele Baukundige und fanden es unbegreiflich, weil jenes Mauerwerk sehr fest und in Ordnung war.
Die Vorliebe des Herrn für den Sklaven war so groß, dass er ihm bei seinen Verpflichtungen die Feldarbeiten zu erledigen, freie Hand gegeben hatte.
Seit vielen Jahren behackten seine Nachbarn bereits die Saat und der Sklave hatte noch zu säen und wartete bis zum geeigneten Zeitpunkt, indem er jeden Abend die Erde kostete.
Es geschah eines Tages, dass er Abends hinausging um die Erde zu kosten und er sagte zu dem Herrn:
– Morgen früh werden sie alle Pfluggespanne mieten, die sie erhalten können und wir werden den Weizen säen.
Sie machten es so und sie hatten einen solchen Überfluss zu ernten, dass sie den Weizen nicht in ihrem Besitzhause unterbringen konnten.
Noch gibt es ein Stück Kanal von der Quelle, den der Maure gemacht hatte.

Katalonien: Erzherzog Ludwig Salvator: Märchen aus Mallorca

FÜR GROSS UND KLEIN… MÄRCHEN AUS SPANIEN …, Der Schatz der Höhle von Son Creus

Zwei Männer aus Buñola, welche in Pollensa Kohlen brannten, entschlossen sich, den Schatz der Höhle von Son Creus zu suchen, sie gingen hin, fanden aber nichts. Als sie aus der Höhle herauskamen, fanden sie auf einem Felsen ein paar kleine Knochen und sie betrachteten sie.
Als sie wieder nach Pollensa zurückgekehrt waren, sagte eines Tages ein Mann, der Schmied war und sie zum Trinken einlud, zu ihnen:
– Und was habt ihr in jener Höhle von Son Creus gemacht?
Die Beiden waren sehr überrascht und antworteten ihm:
– Wir gingen nicht hin.
– Nicht hingegangen? Gebet doch zu, dass ihr dort ward, denn wie ihr jene Knochen auf jenem Felsen beschaut habt, sah ich euch so gut wie ich euch jetzt sehe. Wisst ihr nicht, von wem jene Knochen waren?
Sie antworteten ihm mit Nein.
– Also, sie waren von einer Fleischpastete (panada), die wir assen, ich und mein Gefährte. Brachtet ihr viel Zeug von da drinnen heraus?
– Nein, wir fanden fast nichts.
– Wenn ihr mit mir gehet, könnten wir das ganze Erz und so viel Geld als wir wollten, herausbekommen.
– Was! sie ist innen verschüttet und bis dahin gibt es gar nichts?
– Nein, da gibt es nichts! Aber wenn wir beim Schutte sind, können wir daran vorüber kommen und nichts mehr wird uns aufhalten. Im Hineingehen wird das erste, was wir finden werden, nachdem wir die verschüttete Stelle passiert haben, ein Mönch sein. Ihr braucht euch nicht zu erschrecken, ich werde vorausgehen. Der Mönch wird zu uns sagen:
– Was sucht ihr hier?
– Wir wollen etwas Geld suchen, erwidern wir ihm.
– Vereinbarung, wird der Mönch sagen.
– Vier Stunden.
– Nein.
– Zwei Stunden.
Wieder wird er sagen:
– Nein.
Und immer mehr setzen wir herunter, wieder herunter, bis wir es um eine Minute vereinbaren werden. Dort werden wir vielen Lärm hören, aber ihr braucht nicht zu erschrecken. Wir werden weiter gehen und tiefer im Innern werden wir eine Nonne finden, welche uns dasselbe sagen wird, wie der Mönch und wir erwiedern ihr das Gleiche, und wir werden noch mehr Lärm hören, aber wir müssen nicht darauf achten. Wir werden weiter hineingehen, zu einem Strom kommen, den wir auf drei Steinen überschreiten und dann einen anderen Mönch finden, der das Geld hütet und dort ist es, wo wir den meisten Lärm hören werden. Der Mönch wird sagen:
– Vereinbarung.
Er wird uns nicht mehr wie eine Minute geben wollen und wir werden mit dem gleichen Beding wie wir eintraten auch herauskommen, aber mit Geld beladen.
Sie verabredeten sich, nach vier Monaten hineinzugehen, aber nach zweien starb jener Mann, und die beiden anderen konnten den Schatz nicht finden.

[Katalonien: Erzherzog Ludwig Salvator: Märchen aus Mallorca]

FÜR GROSS UND KLEIN… MÄRCHEN AUS SPANIEN …, Der Sklave Gabelli

Die Mauren fingen den Colau Vey und machten ihn zum Sklaven.
Sie führten ihn nach Algier und dort verkauften sie ihn an einen sehr hervorragenden Mauren, welcher eine sehr schöne Tochter, eines der schönsten Mädchen der Mauren hatte.
Sie hielten ihn gut bewacht, damit er ihnen nicht entfliehen könne. Die Tochter des vornehmen Mauren sagte zu ihm eines Tages, wenn er entfliehen wolle, müsse er sich blödsinnig stellen, weil, da er sehr gewandt und ein schöner Junge sei, würde man ihm die Freiheit sonst nie schenken.
Er machte den Blödsinnigen und als sie sahen, dass er zu nichts brauchbar war, bewachten sie ihn schon nicht mehr so streng und eines Tags während der Nacht gelang es ihm den Schlüsselbund zu nehmen. Er begann Türen aufzumachen und sie wieder zuzuschliessen und als er zu der letzten kam, die auf die Strasse führte, entfloh er und ging nach dem Meeresufer, wo er ein Schiff fand mit dem er nach Mallorca zurückkehrte.
Als er hier angekommen war, ging er sogleich zur Mutter Gottes der Hoffnung, liess ihr die Schlüssel und sie wurden in der Kapelle des Rosenstockes aufgehängt und waren viele Jahre dort zu sehen.

Katalonien: Erzherzog Ludwig Salvator: Märchen aus Mallorca

FÜR GROSS UND KLEIN… MÄRCHEN AUS SPANIEN …, Der Ziegenhirt der Plana

Ein Ziegenhirt der Plana wollte seine Ziegen melken, fand aber keine einzige.
– Was kann das sein, dachte er, und begann sie zu suchen und aus einiger Entfernung sah er seine Heerde und die Mauren, die sie wegtrieben.
Sogleich zieht er seine Schleuder hervor, setzt einen Stein darein und fängt an zu schreien:
– Up, Up, lasset die Ziegen gehen.
Und Steinwurf auf Steinwurf fällt, seine ersten schlugen auf einen Stein und gingen in Stücke. Die Mauren hatten vor nichts so sehr Furcht, als vor Steinwürfen, sie liessen die Ziegen gehen und flohen meerwärts. Der Hirte verfolgte sie mit seinen Steinen, bis zum Meere und ein Paar wurden schwer verwundet.

Katalonien: Erzherzog Ludwig Salvator: Märchen aus Mallorca

FÜR GROSS UND KLEIN… MÄRCHEN AUS SPANIEN …, Die Dunkelheit gegen die Mauren

Die Mauren waren im Zuge, einen grossen Angriff zu machen und wollten sich bei Cala Retjada ausschiffen. Die Gabellins (Name, den man den Leuten aus Capdepera gibt) wussten, dass dieses Mal eine grosse Anzahl kommen würden und hatten grosse Befürchtung. Sie riefen die Mutter Gottes der Hoffnung aus dem Castell von Capdepera an und sogleich erhob sich aus dem Castell eine Nebelwolke, welche sich nach dem Meere zu bis zu den Schiffen der Mauren ausdehnte. Die Mauren fuhren wieder ab, weil sie in dem Nebel nicht anlegen konnten, dann ging er vorüber und sie kehrten wieder zurück und drei Mal versuchten sie es und sie konnten sich nicht ausschiffen und die Gabellins dankten sehr der Mutter Gottes der Hoffnung.

Katalonien: Erzherzog Ludwig Salvator: Märchen aus Mallorca

FÜR GROSS UND KLEIN… MÄRCHEN AUS SPANIEN …, Der Sohn des Pächters von Son Forteza

Die Schnitter von Son Forteza verliessen eines Morgens ihre Häuser und gingen zum mähen, sie trafen Mauren, aber diese hatten Furcht vor den Sicheln und sagten ihnen nichts.
Die Schnitter kehrten sogleich um, zu den Häusern zurückgehen, und zu sagen, dass man vor den Mauren auf der Hut sei, aber schon war es zu spät. Die Mauren waren ihnen zuvorgekommen und hatten den Pächter gefangen genommen. Als die Schnitter sahen, dass der Pächter fortgeführt werde, gingen sie sofort zu dem Sohne, der sich auf einem eingezäunten Felde, in der Nähe, befand.
Als der Sohn das vernahm geht er nach Hause und nimmt ein Pferd mit weissem Gesichte und ein Stück von einem Säbel und eine Flinte ohne Schloss und jagte hinter den Mauren her. Als er sie fand, rannte er den einen um, warf den andern zu Boden und verwirrte sie alle mit seinem Pferde, sie entflohen und er befreite seinen Vater. Die Mauren fanden dann einen Hirten am Meeresufer und sie führten ihn mit sich nach Algier. Dort, man weiss nicht was er arbeitete, er verdiente jedoch so viel Geld, dass es genügend war, um sich loszukaufen und er kehrte nach Mallorca zurück.

Katalonien: Erzherzog Ludwig Salvator: Märchen aus Mallorca